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Akwaaba – Willkommen Marla in Boabeng / Ghana

16.09.2021 – Hier berichtet unsere Volontärin Marla, was sie in den ersten Wochen in Boabeng / Ghana erlebt hat.

„Akwaaba“, das Wort, das mir hier gefühlt an jeder Ecke meiner ersten zwei Wochen in Ghana begegnet. „Willkommen“ – und genauso fühle ich mich hier.

Nach drei Tagen in der wilden, chaotischen, geruchsintensiven und vielseitigen Hauptstadt Accra habe ich mich dann sehr auf etwas mehr Ruhe und Natur gefreut. Die vielen neuen Eindrücke waren und sind überwältigend. Und so kamen wir dann nach einer langen Reise, die mal wieder ein Erlebnis für sich selbst war, in Boabeng an.

Die erste Nacht haben wir wohl verbracht. Am nächsten Tag führte uns Isaac durch den bezaubernden Wald, welcher direkt an das Dorf grenzt. Isaac ist Mitbegründer des Heritage Projects und arbeitet(e) in der Monkey Sanctuary. Er erzählte uns über die Geschichte der Beziehung zwischen Dorfbewohnern und Affen und hatte genügend groundnuts dabei, welche die Äffchen genüsslich aus unseren Händen pickten. Wir konnten erste Eindrücke aus Boabeng sammeln, und mir kam seit Tag eins eine Herzlichkeit entgegen, wie ich sie vorher noch nie erlebt habe.

Kiddos wollen Action

Am Tag darauf begann die Woche, und es ging das erste Mal für uns in die Schule. Der erste Tag wird mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Angekommen und umzingelt von lauter kleinen kiddos, die einfach nur Action haben wollten, und die haben sie vom Feinsten bekommen an diesem Tag. Es war überwältigend und für uns alle eine neue Situation, sprich für die Kinder, die Lehrerinnen und natürlich für mich auch.

Am Ende des Tages war die Energie dermaßen aufgebraucht und der Kopf voller Emotionen und Gedanken, die kaum zu ordnen waren. Und so fiel es mir trotz unglaublicher Müdigkeit schwer, Schlaf zu finden.

Reisen in Ghana

Mittlerweile bin ich schon anderthalb Monate in Boabeng, und es fühlt sich an wie ein Zuhause. Das merke ich immer besonders, wenn Jini (die andere „Kulturaustausch-Suchende“) und ich von kleineren Wochenendtrips nach Hause kommen.

Das Thema „Reisen“ in Ghana kann ganze Geschichtsbücher füllen. Wenn ich eins sagen kann, dann ist es, dass es nie planbar ist, wann du losfahren wirst bzw. wo du ankommen wirst. Ein wahres Geduldsspiel. Doch ich will mich auf keinen Fall irgendwie beschweren, denn ich weiß auch ganz genau, wie privilegiert ich eigentlich bin, dass ich hier überhaupt reisen darf. Nichtsdestotrotz wachse ich deutsche Kartoffel auch so mit jeder kleinen Herausforderung.

Wortwechsel auf Twi

Apropos Herausforderung: Eine der Landessprachen hier in Ghana ist Twi. Diese Sprache wird in Central und Southern Ghana gesprochen und somit auch in Boabeng.

Headmaster Thomas gibt uns wöchentlich mit viel Ruhe und Geduld Twi-Lessons unter einem Baum vor seinem Haus. Das hilft wirklich sehr, denn man darf auf keinen Fall annehmen, dass hier jeder Englisch spricht. Dennoch ist es eine Herausforderung, die auf jeden Fall Spaß macht, auch wenn meine Zunge manchmal bricht. Das Resultat, wenn man dann aber mal einen kleinen Wortwechsel auf Twi hat, ist meistens herzerwärmend, immer lustig und ein wahres kleines Erfolgserlebnis.

Wie sehr wünschte ich mir nur, jetzt schon alles zu verstehen und reden zu können. Das würde den Schulkindern viele offene Fragen beantworten und mir einiges an Kommunikation erleichtern. Wenn ich eins bis jetzt hier gelernt habe, dann ist es Geduld zu bewahren, mir selbst Zeit zu geben und zu akzeptieren, dass Veränderung nicht immer sofort sichtbar ist.

Treffen von zwei Kulturen

Ich bin dankbar, hier sein zu dürfen und die Ideen und Visionen der Heritage Academy vom relativen Anfang mitzuerleben. Von dem was ich gehört habe, hat sich hier schon so viel entwickelt und ich bin mir zu 100% sicher, dass sich noch sehr viel entwickeln wird. Die Lehrerinnen sind offen und bereit für Entwicklung und Veränderung. Es ist nicht immer einfach – aber wenn’s immer einfach wäre, dann würde man auch nicht an der Sache wachsen.

In der Schule lebe ich den Alltag mit, und mit mir sind selbstverständlich meine Gewohnheiten, Intuitionen und Gedanken, welche unvermeidbar irgendeinen Einfluss auf mein Umfeld haben und genauso anders herum. Es ist ein Treffen zweier Kulturen, die in einem guten Austausch stehen. Wir helfen einander und sind füreinander da. Von den Lehrerinnen und meinem Umfeld in Boabeng darf ich viel lernen und verstehen: „I am blessed!“


Für Volontärinnen und Volontäre: mehr Informationen und Kinderschutzrichtlinien

Reisebericht: Christina Plettner besucht die Schule in Boabeng (2021/2022)

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