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Neues Schulgebäude für die Heritage Academy in Boabeng / Ghana (2023)

Die ersten Dorfkinder nahmen 2019 am Unterricht in der Heritage Academy in Boabeng / Ghana teil. Je bekannter und beliebter die nicht-staatliche Schule wurde, desto mehr Platz musste geschaffen werden. Jetzt beginnt die Bauphase für das zweite Gebäude. Die benötigten Gelder stammen zum größten Teil aus dem EZ-Kleinprojektefond für Auslandsprojekte, bei dem sich Christina Plettner als Vorsitzende des Fördervereins Bildung schafft Gerechtigkeit e.V. erfolgreich beworben hat.

Seit 2021: Erstes Schulgebäude mit 4 Klassenräumen und einem Büro

Das derzeit genutzte Schulgebäude wurde in Eigenarbeit errichtet, das Grundstück hatte die Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt: Die 6 Gründungsmitglieder der ghanaischen Stiftung D.K. Akowuah Memorial Foundation (Kontakt) und die Eltern der Schulkinder arbeiteten von September 2020 bis Februar 2021 zusammen auf der Baustelle. Die regionale Schulbehörde prüfte das Gebäude und den Außenbereich.

  • Zurzeit werden 78 Kinder in 4 Klassen von 5 Lehrer*innen von 9 bis 15 Uhr unterrichtet.
  • Die Heritage Academy besitzt die staatliche Anerkennung. Sie finanziert sich über die Schulgelder sowie über Spenden und Fördergelder, die von der ghanaischen Stiftung und dem Förderverein Bildung schafft Gerechtigkeit e.V. gemeinsam verwaltet werden.
  • Der Schulleiter Isaac Sarkodie (Foto oben) kümmert sich um die pädagogischen, personellen und finanziellen Belange. Bei der Zusammensetzung der Kinder in den Klassen achtet er darauf, dass es etwa gleich viele Mädchen und Jungen sind.
  • Der Projektmanager Joachim Boadi betreut die 5 Schulfarmen. Dort können Eltern mit geringem Einkommen mittwochs bis zu 5 Stunden arbeiten, um das jährliche Schulgeld in Höhe von umgerechnet 38 Euro zahlen zu können.
  • Das Schulgebäude dient auch zur Lagerung der Ernte von den Schulfarmen. Vor allem während der Zeit der Corona-Pandemie und bei den enorm gestiegenen Preisen in Ghana hat sich das Konzepte der Farmarbeit bewährt.
  • Der Schulbus steht für den Transport von Kindern zur Verfügung, die weiter entfernt wohnen. Ein Vater sammelt die Kinder mit dem Schulbus morgens und nachmittags ein und fährt sie zur Schule bzw. nach Hause.
  • Das Schulgebäude ist mit Strom und Wasser versorgt.

In der Region Boabeng-Fiema gibt es vier Schulen, davon ist eine Schule privat finanziert. In diese Privatschule können nur Kinder gehen, deren Eltern genug verdienen. Um auch den Kindern, deren Eltern als Farmarbeiter über wenig Geld verfügen, eine qualifizierte Schulbildung zu bieten, haben die Dorfbewohner die Heritage Academy gegründet. Die meisten Erwachsenen arbeiten in der Landwirtschaft und waren selbst weder in der Vorschule noch im Kindergarten, weil sie im Haushalt oder auf der Farm mithelfen mussten. Das Angebot der Heritage Academy: Eltern, die das Schulgeld nicht bezahlen können, steht es frei, mittwochs für maximal 5 Stunden auf der Schulfarm mitzuarbeiten. So können ihre Kinder ab dem 2. Lebensjahr am Heritage Projekt teilnehmen. Jetziges Schulgebäude der Heritage Academy: Die 4 Klassenräume, das Büro (Materialraum), die beiden Toiletten sowie die Schulküche in einem kleinen Nebengebäude sind mit Strom versorgt. Das Wasser stammt aus dem nahegelegenen Dorfbrunnen.

  • Jedem Kind stehen ein Stuhl und Tisch zur Verfügung. Die Holzmöbel haben Eltern in Eigenarbeit gefertigt.
  • Eine Grundausstattung an Spielen, Lehr- und Lernmaterialien konnte durch Spendengelder und Patenschaften angeschafft werden.
  • Die beiden landesüblichen Toiletten sind getrennt für Mädchen und Jungen.
  • In der Schulküche bereiten 2 angestellte Köchinnen das Mittagessen für die Kinder und die Lehrer*innen zu. Die Lebensmittel stammen aus dem Anbau landwirtschaftlicher Produkte auf den Schulfarmen. Geschirr und Besteck sind ausreichend vorhanden.
  • Im Außenbereich gibt es Spielgeräte und Spielzeug: eine Rutsche, ein Karussel, eine Tischtennisplatte, Bälle, Seile zum Hüpfen, ein Schwungtuch…
  • Die Eltern beteiligen sich immer zuverlässiger an den Aktivitäten der Schule. Es existiert bereits eine Warteliste mit 20 Kindern.

Neubau

2023: Bauphase für zweites Schulgebäude mit 10 Räumen und Toiletten

Die D.K. Akowuah Memorial Foundation (Kontakt) freut sich über die vermehrte Aufmerksamkeit in der Gemeinde Boabeng und über den Wunsch vieler Eltern, ihr Kind an der Heritage Academy aufzunehmen. Das jetzige Schulgebäude ist dafür jedoch zu klein.

Um die Finanzierung eines größeren Schulgebäudes zu sichern, bewarb sich Christina Plettner vom Verein Bildung schafft Gerechtigkeit e.V. beim EZ-Kleinprojektefonds, der von der Stiftung Nord-Süd-Brücken verwaltet wird. Durch den positiven Bescheid ist der Großteil der Kosten für die Bauarbeiten des Schulneubaus gesichert. Hinzu kommen Spendengelder.

Der EZ-Kleinprojektefonds wird aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Das Projekt für Auslandsschulen verwaltetet die Stiftung Nord-Süd-Brücken. Sie bietet eingetragenen gemeinnützigen Vereinen aus Berlin und aus Ostdeutschland die Möglichkeit, kleine Projekte von Partnerorganisationen im Globalen Süden finanziell zu unterstützen und zu begleiten – mit dem Ziel, die dortigen Lebensbedingungen armer und benachteiligter Menschen zu verbessern.

Das neue Schulgelände bietet mehr Platz

Die ghanaische Foundation hat für den Neubau ein Grundstück in Boabeng erworben. So ist der Fortbestand der Heritage Academy auf eigenem Grund und Boden sichergestellt.

Der Neubau ist ebenerdig und somit barrierefrei zugänglich. Die ghanaischen Behörden haben ihn genehmigt.

April 2023: Die Helfer roden Bäume auf dem Grundstück, wo das neue Schulgebäude für die Heritage Academy in Boabeng / Ghana gebaut wird.
Juni 2023: Mauern für die Heritage Academy in Boabeng / Ghana

Der Neubau wird ein landesübliches Schulgebäude mit 5 Klassenräumen, 1 Musikraum, 2 Büros mit Bibliothek, 1 Lagerraum, 1 Küche sowie 6 Toiletten mit 2 Waschbecken. Auf dem Gelände gibt es einen Zugang zum Internet. Das Gebäude ist so konzipiert, das es sich später erweitern lässt. Das Dach des Gebäudes ist zur späteren Installation einer Solaranlage vorbereitet.

Die Baukosten sollen durch die Eigenleistung der Eltern, der Vereinsmitglieder und deren Familienangehörigen so niedrig wie möglich gehalten werden.

Joachim Boadi ist als Projektmanager und Vorsitzender der D.K. Akowuah Memorial Foundation (Kontakt) zuständig für die Buchhaltung und die Finanzen. Er ist gelernter Buchhalter und hat bereits in seiner vorherigen Position als Manager des Affenschutzreservats Monkey Sanctuary mit den Autoritäten der Community zusammengearbeitet.

Mr. Boadi steht im ständigen Austausch mit den Gemeindemitgliedern und dem Bürgermeister und berücksichtigt die kulturellen, traditionellen und religiösen Gegebenheiten. So schließt z.B. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kirche die Bauarbeiten am Samstag aus.

  • Die Bauphase fällt hauptsächlich in die Trockenzeit und stellt somit kein Risiko für die Baustelle dar.
  • Im Januar 2024 wird die komplette Innenausstattung aus dem derzeitige Schulgebäude in den Neubau transportiert. Auch die Spielgeräte des Außenbereichs (Karussell, Rutsche) werden auf dem neuen Schulcampus montiert.
  • Am 1. Februar 2024 kann die Heritage Academy den Schulbetrieb sofort aufnehmen, weil keine weiteren Mittel aufgebracht werden müssen.
  • Ein/e weitere/r ausgebildete/r Lehrerin/Lehrer wird eingestellt.
  • Das jetzige Schulgebäude wird dann zur Lagerung der Ernte von den Schulfarmen benötigt. Geplant ist auch, den Honig zu verarbeiten und zu verpacken.

Zweites Schulgebäude für 22 weitere Schulkinder

Mai 2023: Grundmauern für das zweite Gebäude der Heritage Academy in Babeng / Ghana

Die Bevölkerung in der Gemeinde Boabeng-Fiema wächst ständig. Den steigenden Bedarf an Schulplätzen kann das staatliche Schulsystem nicht abfangen.

Mit dem Neubau auf dem Gelände der Heritage Academy können 22 weitere Kinder in die Vorschule, den Kindergarten und die 1. Klasse aufgenommen werden. Die Hälfte der neu geschaffenen Schulplätze ist für 11 Kinder aus unterpriviligierten Familien reserviert.

  • Das neue Grundstück wird an die Stromversorgung der Community angeschlossen.
  • Die Trinkwasser wird durch eine Pipeline vom Brunnen der Community in einen 400 Liter fassenden Wassertank gefüllt. Eine Regenrinne fängt das Wasser in einem Behältnis auf.
  • Das Abwasser der Toiletten wird in einen vollständig eingefassten Tank geleitet. Es kann 24 Stunden lang in der Klärgrube bleiben, in der ein gewisser biologischer Abbau durch anaerobe Bakterien stattfindet.
  • Für den Transport des Materials stehen 2 Lastkrafträder zur Verfügung, die von Vätern der Schulkinder gefahren werden.
  • Der Neubau und die Anschaffungen für die notwendige Innenausstattung (Steine, Lehm, Holz etc.) sichern das Geschäft für die lokalen Zulieferer.

Planung für 2023/2024: Im neuen Schulgebäude sollen 100 Kinder im Alter zwischen 2 bis 8 Jahren aus Boabeng-Fiema und Umgebung in 5 Klassen unterrichtet werden. 50 Familien können das Schulgeld für ihre Kinder selbst aufbringen. Die andere 50 Familien erwirtschaften das Schulgeld, indem sie auf der Schulfarm mitarbeiten.

Wohlstand für junge Menschen in Boabeng-Fiema

Die Region Boabeng-Fiema ist konfrontiert mit Problemen der Jugendarbeitslosigkeit, Landflucht und Immigration. Die Heritage Academy bietet die Voraussetzung, um jungen Menschen wieder eine Perspektive in ihrer Heimat zu schaffen.

Die Gemeinde lebt bereits vom Tourismus und ist durch das Affenschutzreservat Monkey Sanctuary auch international bekannt. Die Bewohner sind mit ausländischen Gästen vertraut und heißen diese willkommen. Vor allem die Geschäftsleute des Dorfs profitieren von einer steigenden Anzahl an Gästen, was viele Arbeitsplätze sichert.

Die Webseite ghana-bildung.org, die Berichterstattung über den Schulneubau und die in der Heritage Academy angewandten fortschrittlichen Unterrichtsmethoden werden dazu beitragen, die vermehrte Aufmerksamkeit von Schulpolitiker*n und Touristen für die Region wecken.

Je mehr Jugendliche weiterführende Schulen besuchen, desto bessere berufliche Chancen werden sie im Leben haben.

Die jetzigen Schulkinder werden im Laufe ihrer weiteren Ausbildung lernen, die Bewässerung der Felder zu verbessern, die Abholzung der Bäume zu stoppen und die Aufforstung voranzutreiben.

Der zunehmende Wohlstand wird den Lebensraum der einheimischen Affen sichern, die erheblich zum Einkommen und somit zum Wohlergehen der Gemeinde beitragen.

Die Aufmerksamkeit für das Schulprojekt auch über die Grenzen der Community hinweg und die vermehrten Besuche aus dem Ausland werden das Leben in Boabeng-Fiema beeinflussen und bereichern.

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